Neugestaltetes Bessarabien- und Dobrudschadeutsches Museum

Sonntags-Führungen durch das neugestaltete Bessarabien- und Dobrudschadeutsche Museum im Stuttgarter Osten, 28.1.2024 bis 10.3.2024, 14-18 Uhr

Das Heimatmuseum der Bessarabien- und Dobrudschadeutschen – 1922 in Sarata/Bessarabien gegründet und 1963 im Heimathaus der Bessarabiendeutschen, Florianstraße 17 in Stuttgart-Ostheim (Nähe Ostendplatz) eröffnet und seither immer wieder umgestaltet und ausgebaut, wurde in den letzten 2 Jahren durch unser Beiratsmitglied, den Cannstatter Historiker Olaf Schulze, im Auftrag des Bessarabiendeutschen Vereins neu eingerichtet. Die Eröffnung im kleinen, geladenen Kreis wird am 21. Januar 2024 erfolgen.

Plakat Eroeffnungfuehrungen Januar bis Maerz 2024 lF QR 72dpi

Der Bessarabiendeutsche Verein öffnet jedoch an sieben weiteren Sonntagen zwischen dem 28. Januar und dem 10. März das Museum dem interessierten Publikum, jeweils von 14 bis 18 Uhr nachmittags. Dabei werden um 15, 16 und 17 Uhr durch den Kurator Olaf Schulze bzw. durch den Bundesgeschäftsführer Dr. Hartmut Knopp (ebenfalls Historiker) Sonderführungen durch das Museum angeboten bei freiem Eintritt.

Zahlreiche Württemberger waren Anfang des 19. Jahrhunderts nach Aufruf des Zaren Alexander I. in das Steppenland am Schwarzen Meer ausgewandert und hatten im Laufe der Zeit rund 150 deutsche Dörfer gegründet. 1940 wurden im Rahmen des Hitler-Stalin-Pakts 93.000 Bessarabien- und rund 15.000 Dobrudschadeutsche “heim ins Reich” geholt, nach längeren Zwischenlageraufenthalten schließlich ab 1941 zumeist auf polnischen Höfen angesiedelt, aus denen die NS-deutschen Eroberer kurz zuvor die Eigentümer vertrieben hatte. Im Januar 1945 begann auch für die Bessarabien- und Dobrudschadeutschen die Flucht vor der Sowjetarmee, die nicht allen gelang. Etwa 60.000 gelangten in die drei Westzonen, etwa 20.000 in die spätere DDR. Während sich die einen organisieren konnten und Hannover und Stuttgart zu ihren zentralen Wirkpunkten machten, blieb den “ostdeutschen Brüdern und Schwestern” dies bis zum Jahr 1990 verwehrt. 1954 übernahm die Landeshauptstadt Stuttgart die Patenschaft für die Volksgruppe des Bessarabiendeutschen.

Die Neugestaltung zeigt weiterhin zahlreiche, zum Teil über 200 Jahre alte Objekte, nimmt aber bedeutende Einzelstücke mehr in den Fokus und widmet sich auch bisher vernachlässigten Themen, wie etwa der rumäniendeutschen Erneuerungsbewegung (orientiert am Nationalsozialismus) und der Frage der Multiethnizität dieser Region am Schwarzen Meer. Die AgS hat sich entschlossen die Festschrift zum 70jährigen Jubiläum der Patenschaft Stuttgart/Bessarabiendeutsche finanziell zu unterstützen, die Anfang Juni 2024 zum Bundestreffen der Bessarabien- und Dobrudschadeutschen erscheinen wird, das wieder im Großen Kursaal in Bad Cannstatt stattfindet. 

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Bessarabiendeutschen Vereins e.V.

www.bessarabien.de

Florianstraße 17 in Stuttgart-Ostheim (Nähe Ostendplatz)