„Zu schön, es auszugeben“ – Digitales Quellengespräch über Notgeld

Stadtarchiv StuttgartNotgeld ist Ersatzgeld, das in Krisenzeiten die nicht mehr funktionierende staatliche Währung ersetzte. Vor allem zu Beginn der 1920er Jahre wurde Notgeld waschkörbe-weise ausgegeben. Heute ist diese Ersatzwährung in vielen privaten Sammlungen, aber natürlich auch in Archiven anzutreffen. Aufgrund ihrer künstlerischen Gestaltung entfalten viele Notgeldscheine eine besondere Faszination. Sie sind zudem eine wichtige Quelle der Kulturgeschichte, weil sich in der Gestaltung des Notgeldes der „Zeitgeist“ widerspiegelt.

Zwanzig Milliarden Hauptbahnhof Stuttgart Bonatzbau, Stadtarchiv Stuttgart 9890-N49.
Zwanzig Milliarden Hauptbahnhof Stuttgart Bonatzbau, Stadtarchiv Stuttgart 9890-N49.

Der Freiburger Historiker Dirk Schindelbeck hat dem Notgeld vor kurzem ein ganzes Buch gewidmet, das den Titel „Notgeld – zu schön, es auszugeben“ trägt. Katharina Beiergrößlein und Günter Riederer haben das Buch gelesen, waren begeistert und haben Herrn Schindelbeck zu einem Zoominterview eingeladen. Unten finden Sie dieses Online-Gespräch, das sich um viele praktischen Fragen des Notgeldes drehte: Wie unterscheidet sich beispielsweise ein Notgeldschein von einem heutigen „echten“ Geldschein? Wer hat dieses Notgeld gedruckt und in Umlauf gebracht? Und was hat es mit der „Notgeld-Poesie“ auf vielen Scheinen auf sich?
Auch das Stadtarchiv Stuttgart hat in seinen Beständen eine kleine Sammlung Notgeld. Diese umfasst derzeit circa 80 verschiedene Objekte aus den Jahren 1914 bis 1924. Der Schwerpunkt liegt dabei auf von der Stadt Stuttgart sowie von umliegenden Gemeinden ausgegebenen Scheinen.